Toggles

Gott, du bist die Quelle des Lebens. Tag und Nacht, Wasser und Wind, Feuer und Erde, Pflanzen und Tiere hast du gemacht – und uns, die Menschen, wenig niedriger als dich. Du spannst den Himmel über uns und stellst unsere Füße auf festen Grund. Du führst uns zusammen in Räumen, in denen wir Zuflucht finden, in denen wir Gemeinschaft erleben und Worte hören, die uns frei sprechen und stärken, die uns herausfordern und in die Nachfolge von Jesus rufen.

Wir danken für die neuen Räume im PaulusSaal und PaulusKirche. Wir freuen uns an ihrer Schönheit und Funktionalität. Du hast deinen Segen auf die Planung und die Arbeit gelegt. Du hast die Beteiligten vor schweren Unfällen bewahrt und alles am Ende gelingen lassen.

Wir bitten dich: Sende deinen Heiligen Geist, dass er diese Räume erfüllt; dass sie für die verschiedenen Institutionen und für die unterschiedlichen Menschen, die hier ein- und ausgehen werden, zu einem Segen werden; dass ihr Miteinander Trennungen überwindet und sie wechselseitig anregt; dass der Gemeinsinn und die Hoffnung wachsen und dein guter Geist in die Stadt ausstrahlt.

Wir bitten dich für die kulturellen Veranstaltungen und die Konzerte, die hier stattfinden: dass sie Menschen anregen und füreinander öffnen, dass sie die Herzen mit Freude erfüllen und Mut machen, Verantwortung zu übernehmen.

Wir bitten dich für die universitären Veranstaltungen in diesen Räumen: um ein gutes und konstruktives Miteinander von Lehrenden und Lernenden, um didaktisches Geschick und Achtsamkeit für die Dozierenden, um Neugier und Wissensdurst für die Studierenden; dass in und unter allen Curricula und Prüfungsanforderungen spürbar bleibt, dass es um die Bildung von Personen und um die gemeinsame Suche nach Wahrheit geht.

Wir bitten dich für die Gemeinde dreisam3 und ihre Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen in Saal und Kirche: Dass dein Wort Menschen tröstet, ermutigt und herausfordert; dass viele hier eine Gemeinschaft erleben, die sie trägt und die sie braucht; dass Menschen durch die Taufe frei werden von Furcht und im Abendmahl gestärkt, deinem Sohn auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens zu folgen.

Dreieiniger Gott, lege deinen Segen auf alles, was in diesen Räumen geschieht. Nimm dich unser gnädig an, rette und erhalte uns. Denn dir allein gebührt der Ruhm und die Ehre und die Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen.

„Für die Evangelische Stadtmission Freiburg ist heute ein großer Tag! Was viele nicht für möglich gehalten haben, konnte doch geschafft werden. Nach ambitionierter Umbau- und Sanierungszeit von 20 Monaten begehen wir heute die Wiedereröffnung der Pauluskirche und Wiedereinzug unserer Gemeinde dreisam3 und die Wiedereröffnung des Paulussaals zu einem modernen Event- und Veranstaltungshaus mit neuer variabler Nutzung als Audimax für die Universität Freiburg.

Somit erfährt dieses Areal 111 Jahre nach der Erbauung eine weitere neue Renaissance, und wir wollen zukünftig neue Wege beschreiten, indem wir die Türen nicht nur für Glaube und Kultur, sondern auch für die Wissenschaft öffnen.

Die Wiedereröffnung des Paulusareals ist für die Stadtmission ein außergewöhnliches Ereignis. Nicht nur, weil wir dieses Sanierungsprojekt in Rekordbauzeit umsetzen konnten, sondern auch, weil wir mit dieser Wiedereröffnung als Erbbauberechtigte Eigentümer an eine segensreiche Wirkungsstätte zurückkehren:

Als nämlich Paulussaal und Pauluskirche von der Freiburger Kirchengemeinde 1907 fertig gestellt wurden, ist die Stadtmission ebenfalls mit ihrer diakonischen Arbeit in das Gemeindehaus eingezogen. Die Stadtmission feierte damals gerade mal ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum. So war die Stadtmissionsarbeit bis zum Umzug ins heutige Wichernhaus im Jahr 1923 im Paulusgebäude verortet und von Anbeginn mit dabei.
Das gesamte Anwesen wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und zunächst nur notdürftig repariert. Damals gab es auch konkrete Überlegungen der Stadt den Saal zu kaufen und als Stadttheater zu nutzen. In den 60er Jahren wurden dann Paulussaal und Kirche einer Generalsanierung unterzogen und auf den damaligen Stand der Zeit gebracht. Saal und Kirche erhielten ihren heutigen Zuschnitt inclusive den Kirchenfenster, die von Gemeindegliedern gespendet wurden.

Paulusgemeinde und  Stadtmission hielten trotz ihres Umzug 1923 weiterhin eine gute Verbindung: Die besondere Tradition unseres Bazars kann bis heute im Paulussaal durchgeführt werden. Auch die Weihnachtsfeier für damals so genannte „heimatlose, einsame, obdach- und arbeitslose Menschen“ wurde von 1908 bis 1988 im Paulussaal von der Stadtmission ausgerichtet. Ihre Jahresfeste und Jubiläen hat die Stadtmission bisher ebenfalls im Paulusareal gefeiert. Ein weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen der Stadtkirche und der Freiburger Stadtmission war im Jahr 2004 die gemeinsame Gründung  der Gemeinde dreisam3. Der Evangelische Oberkirchenrat stimmte diesem Vorhaben einer landeskirchlichen Pfarrgemeinde ohne Gemeindegebiet, einer sogenannten Personalgemeinde, zu. Damit wurde der Weg frei für ein „neues Leben in der alten Kirche“, das sich inzwischen etabliert hat und für viele junge Menschen eine neue Form von Gemeinde mit Modellcharakter für Freiburg bietet.

Die Verbundenheit zwischen der Stadtmission und der Evangelischen Kirche in Freiburg hat bis heute segensreiche Geschichte geschrieben und hat, so Gott will, eine vielversprechende Zukunft, die auch von diesem ausstrahlungsstarken evangelischen Ort des Glaubens ins gesellschaftliche Leben hineinwirken kann. Vielleicht könnte das auch ein Modell für die Zukunft der Kirche sein, dass wir Kirchengebäude nicht nur zurückbauen, sondern mit neuen Inhalten und Begegnungsmöglichkeiten versehen, bei denen die Lebensfragen der modernen Menschen Raum finden und in einen öffentlichen Diskurs mit der Wissenschaft und Gegenwartskultur eintreten können.

Wie auch immer, ich freue mich riesig darauf, dass zukünftig ein pulsierendes Leben auf diesem traditionellen Areal stattfinden kann und hunderte Menschen aus dem Querschnitt der Stadtgesellschaft zu den unterschiedlichen Veranstaltungen hier ein und ausgehen.

Voraussetzung für diese Projektrealisierung waren mutige Entscheidungen von vielen Menschen, Institutionen und Gremien. Da wäre der Verwaltungsrat der Evangelischen Stadtmission zu nennen, der mir als Vorstand den gesamten Baukostenrahmen in Höhe von 8 Mio. € freigegeben hat.

Dann die Evangelische Kirche in Freiburg, die 600.000 € übernommen hat und die Ortskirchenkasse Freiburg weitere 200.000 €. Die Badische Landeskirche hat den entscheidenden Zuschuss in Höhe von 1,5 Mio. € dazu gegeben und sich somit ein weiteres Mal deutlich zu diesem Gemeinde und Kultur Projekt in Freiburg bekannt.

Ich bedanke mich deshalb zunächst bei den Gremien und der Verwaltung der Freiburger Stadtkirche, die zum Gelingen dieser großen Baumaßnahme beigetragen haben, sehr herzlich. Allen voran unserem Dekan Engelhardt, dem die Zusammenarbeit mit der Stadtmission und die Arbeit an diesem Standort von Anbeginn ein Herzensanliegen war und ist. Und ich danke der Badischen Landeskirche, stellvertretend bei unserem Landesbischof Cornelius-Bundschuh, den Entscheidungsverantwortlichen und den Mitarbeitenden im Referat 8, die sich für unser Vorhaben ausgesprochen und den Weg zur Umsetzung freigemacht haben.“

„Wir sind der Evangelischen Stadtmission Freiburg sehr dankbar, dass Sie diesem geschichtsträchtigen Ort ein neues, frisches Gesicht gegeben haben. Wir freuen uns mit Ihnen darüber, dass hier eine neue wegweisende Konzeption Gestalt annimmt: Mitten in der Stadt erleben wir eine lebendige und zeitgemäße Kirche, mit offenen Türen für den Glauben, für Wissenschaft und für Kultur. Sie führt eine lebendige Personalgemeinde mit öffentlichen kulturellen und sozialen Angeboten und mit der Veranstaltungen der Universität zusammen.

Dem Namensgeber Paulus wäre das bestimmt sehr recht gewesen. Wie Sie heute hier in der Universitätsstadt Freiburg suchte er im damaligen Bildungszentrum Athen das Gespräch mit den Menschen seiner Zeit – in der Synagoge, auf dem Markt, auf dem Areopag. Da sind die Philosophenschulen; da finden große kulturelle Ereignisse statt; da gibt es viel Interesse am neuen Glauben, aber auch Streit und Spott. In dieser vielfältigen, emotional, kulturell und geistig aufgeladenen und durchaus auch kritischen Konstellation redet Paulus von Freiheit, von Umkehr und Transformation, von Aufbrüchen in ein neues Verhältnis zu den anderen Menschen und zur Welt.

Kirche ist nicht um ihrer selbst willen da. Das ist der Ausgangspunkt Ihrer Konzeption. Kirche hat Anteil an der Bewegung, mit der Gott sich auf den Weg zu uns macht und unsere Welt verändert. Wir kommen von Weihnachten her: Gott wird Mensch, Kind in der Krippe. Vor uns liegt die Passionszeit: wir sind mit Christus auf dem Weg zum Kreuz. Die Bewegung Gottes hinein in unsere Welt hat viele Aspekte: Da geht es um geistige und geistliche Auseinandersetzungen: Was ist der Mensch, in dem uns Gott begegnet? Was zeichnet ihn aus – angesichts von künstlicher Intelligenz, von Möglichkeiten genetischer Manipulation? Da geht es um Feiern und um Feste, die über den Alltag hinausführen und auf eine andere Dimension verweisen. „Der Gottesdienst sagt, was die Party will.“ Da geht es um Diakonie, um deutliche Stellungnahmen zu einer nachhaltigen und friedlichen Zukunft und um das Tun des Gerechten. Was brauchen die, die noch nicht oder nicht mehr für sich selber sorgen können?

Gottes Bewegung macht uns Mut, uns den Fragen und Herausforderungen der Zeit zu stellen. Wie kommen Glauben und Wissen zueinander? Ich bin gespannt, ob sich die Theologie und das Leben Ihrer jungen und beweglichen dreisam3 Gemeinde dadurch verändern wird, dass die Universität mit ins Haus zieht. Ihre Personalgemeinde ist ja für unsere Kirche jetzt schon so etwas wie ein Laboratorium des Glaubens, in dem im Geist protestantischer Mündigkeit neue Wege des christlichen Lebens in einem Raum der Freiheit erprobt werden. So wie die freie Initiative von engagierten Christinnen und Christen in diakonischen Vereinen und Stadtmissionen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts neue geistliche und diakonische Perspektiven eröffnet haben, so brauchen wir auch heute solche Aufbrüche, die der Kirche und der Gesellschaft neue Impulse geben.

Ihre Konzeption setzt aber nicht nur in der Kirche auf Austausch und das Miteinander der Verschiedenen. Wir erleben gegenwärtig, wie sich in unserer Gesellschaft Segmente weiter auseinander entwickeln, vom Medien- und Kaufverhalten bis in die Wohnquartiere hinein. Dagegen inszenieren Sie hier Begegnungen und ermutigen zur Auseinandersetzung, auch wenn das mit Reibungen und Konflikten verbunden ist. Sie haben die Barrieren abgeschafft, die Menschen am Zugang hindern. Sie bieten Formate und Orte, an denen verschiedene Milieus und Altersgruppen, Lebenswelten, Lebensstile und soziale Lagen auf einander treffen, in denen unterschiedliche politische und religiöse Überzeugungen sich austauschen.

Am Ende seines Auftritts in Athen erlebt Paulus, dass die einen über seine Rede von der Auferstehung der Toten lachen, die anderen nachdenklich weggehen und die dritten sich ihm anschließen. Wir sind Teil der Bewegung Gottes in diese Welt: das macht uns mutig und frei, selbstbewusst von einem neuen Himmel und einer neuen Erde zu reden und kräftig dafür zu arbeiten; das macht uns aber auch pluralitätsfähig, weil wir nicht selbst die Bewegung sind, sondern uns ihr anvertrauen.“

„Heute enthüllt der Paulussaal seine neue Gestalt: heller, weiter und klangvoller als je zuvor! Ein guter Grund, ein großes Fest unter dem Motto „Offene Türen für Glaube, Wissenschaft und Kultur“ zu feiern.

„Offene Türen“ ist aber nicht nur das Motto unserer Feier, sondern für das Prinzip der Nutzung diese Hauses.

(…) Der Paulussaal war und ist ein immens wichtiger Veranstaltungsort für die Freiburger Kulturszene. Natürlich aufgrund seiner zentralen Lage, ebenso aber aufgrund seiner mittleren und damit idealen Größe. Vieles hatte und hat hier seinen Ort:

hervorragende Konzerte und Aufnahmen von Freiburger Ensembles, Künstlerinnen und Künstlern
exquisite Gastspiele ausgerichtet von Konzertagenturen und anderen professionellen Veranstaltern wie den renommierten Freiburger Albert-Konzerten, die auch das, wie ich gehört habe, wunderbare Eröffnungskonzert gestern Abend ausgerichtet haben
aber der Paulussaal war immer auch ein toller Ort für Kabarett und Kleinkunst aller Couleur
und nicht zuletzt gastieren hier zahlreiche, meist bis auf den letzten Platz gefüllte  Multimedia-präsentationen des Mundologia-Festivals
und selbst als Kino hat der Saal bereits hervorragend funktioniert.

(…) Weil der Paulussaal einen unverzichtbaren Platz im Freiburger Kulturleben hat, stießen Sie, Herr Dengler und ihre Mit-Verantwortlichen der Evangelischen Stadtmission bei Stadtverwaltung und dem Gemeinderat auf offene Ohren und Türen, als es um die Finanzierung des Umbaus ging.

Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung sind ganz sicher mit mir einig, dass die 1,2 Mio Euro, davon  900.000 als direkter Bauzuschuss, mit denen sich die Stadt am Umbau beteiligt, hervorragend angelegt sind, um die kulturelle Infrastruktur in Freiburg für vielfältige Nutzergruppen aus der Stadtgesellschaft zu sichern und zukunftsfähig zu machen. Von dieser Kulturförderung in eine im besten Sinne öffentliche Einrichtung profitieren tatsächlich extrem viele, ist der Paulussaal vom Anspruch doch so etwas wie ein offenes  Bürgerhaus mitten in der Stadt. Und genau deshalb haben wir mit einem Teil unseres Zuschusses (in Höhe von 3 Jahresraten a 100.000 Euro) der Stadtmission vorab Veranstaltungsrechte abgekauft. Stadtverwaltung und Stadtmission schließen in den nächsten Wochen eine Kooperationsvereinbarung. Stadtintern sind wir gerade auf der Zielgeraden dabei, entsprechende Richtlinien festzulegen, auf deren Basis demnächst sowohl städtische Nutzer als auch Vereine und andere gemeinnützige Institutionen aus den Bereichen Kultur, Soziales und Sport dieses der Stadt zustehende Veranstaltungskontingent über unser Kulturamt vergünstigt in Anspruch nehmen können.

Stadtverwaltung und Bürgerschaft sind sehr froh, dass dieser Saal für kulturelle Nutzungen erhalten bleibt – und eben auch als ein Ort, an dem sich Glaube, Wissenschaft und die Künste und damit alle drei wesentlichen Bereiche der Kultur, begegnen.“

„Mit der anstehenden Generalsanierung unseres Kollegiengebäudes II, das nicht nur das große Audimax, sondern auch zwei weitere große Hörsäle der Universität beinhaltet und der hinzukommenden Sanierung unserer Aula im Kollegiengebäude I, stellte sich für unsere Universität ein massives Raumproblem dahingehend, wie wir die Lehrveranstaltungen und weitere zentrale Veranstaltungen wie Tagungen und Feierlichkeiten des Akademischen Jahres in den kommenden Jahren auffangen können. Die Suche nach äquivalenten Räumlichkeiten für die Zeit der Sanierungsarbeiten, die sowohl die nötige Zahl der Studierenden für Lehrveranstaltungen, als auch die Möglichkeiten für Tagungen und festliche Anlässe der Universität bietet und dabei auch noch die räumliche Nähe zur Universität ermöglicht, verlief relativ aussichtslos.

Dass dann die Evangelische Stadtmission Freiburg e.V. die Türen des neuen Paulussaals und der Kirche auch für die Wissenschaft geöffnet hat, war eine besonders glückliche Fügung.

Für die nächsten Jahre werden der Paulussaal und die -kirche, nur wenige 100 Meter entfernt vom Geisteswissenschaftlichen Zentrum, der Universität und ihren Studierenden während der Semesterzeiten eine neue Heimat bieten und das auf höchstem Niveau. Wir wurden in die Umgestaltung des Saals und der Kirche, die auch Hörsaal sein wird, aktiv mit eingebunden. Lehrende und Studierende werden ihre Veranstaltungen hier mit aktuellen und hervorragenden medialen Bedingungen und barrierefrei gestalten können.

Ich freue mich ganz besonders, dass mit der Neueröffnung des Paulussaals und seiner Kirche hier im Herzen der Stadt Freiburg ein weiterer, ganz besonderer Ort der Zusammenkunft und Synergien entsteht.

Wissenschaft muss in die Gesellschaft hinein ausstrahlen und Wissenschaft muss aus der Mitte der Gesellschaft heraus entstehen. Die Präsenz der Universität in Paulussaal und Pauluskirche führt zu einer unausweichlichen Begegnung zwischen Glaube, Kultur und Wissenschaft. Unser Colloquium politicum, unsere Samstagsvorlesungen, unsere Freiburger Horizonte werden künftig ihren Ort auch hier im Pauslussaal und in der Pauluskirche haben. Jeder, der hierher kommt, (…) wird Spuren von Glaube, Kultur und Wissenschaft finden. Im besten Fall wird ihn diese Spur neugierig machen und so den Kulturinteressierten auf die Spur der Wissenschaft setzen oder den Wissenssuchenden auf die Spur des Glaubens.

Als Mediävist sind mir Orte, die Glaube, Wissenschaft und Kultur unter einem Dach verbinden, keineswegs fremd. Im frühen Mittelalter entstanden Kunst und Literatur in den Klöstern und Klöster waren zugleich genuiner Ort der Wissensbildung und der (literarischen) Wissensvermittlung. Die weltlichen Höfe bildeten kulturelle Zentren. Dort waren waren es lange Zeit vornehmlich Geistliche und geistlich ausgebildete Autoren, die an den Höfen lebten, Seelsorge und Katechese betrieben, geistliche und auch ‚weltliche‘ Literatur schufen und das kulturelle Weltbild der säkularen Eliten prägten.

So hat die Last der Sanierungen in unserer Universität doch noch etwas Gutes: Ich bin überzeugt, dass  Paulussaal und -kirche genau zu dem „ausstrahlungsstarken, weltoffenen Ort werden“, den Sie vor Augen haben, ein Ort, „der sich mit großer Gastfreundschaft allen Facetten, dem Glauben, der Wissenschaft und der Gegenwartskultur öffnet.“ Und in Kenntnis der ‚Kultur des Bauens‘ bin ich gewiss, dass wir länger zusammenbleiben, als wir glauben.“

Am 5.2.2018 berichtete die Badische Zeitung über die Eröffnung des Paulussaals.

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